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Solarkocher

thumb|150px|Solarkocher-Prinzip

Ein Solarkocher ist eine Vorrichtung um mit der Energie des Lichts der Sonne Wärme zu erzeugen; diese Sonneneinstrahlung wird im Brennpunkt eines meist konkaven Spiegels (Hohlspiegel) gebündelt.

Der parabolischer Spiegel konzentriert Sonnenstrahlen auf einen meist mattschwarzen Behälter im Brennpunktbereich. Der geschwärzte Behälter absorbiert dann die konzentrierten Sonnenstrahlen. Sein Inhalt wird somit erwärmt und zum kochen und sieden gebracht. Der Solarkocher eignet sich zum Beispiel auch zum Abkochen von Wasser, zum Braten, zur gewerblichen Nutzung in Färbereien, Seifenherstellung, Saftproduktion, Aufbereitung von Naturfasern für Flechtarbeiten, kleine Garküchen unter freiem Himmel.

Es gibt verschiedene Bauformen von Solarkochern. Ein Solarkocher kann aus einem oder mehreren meist gekrümmten Spiegeln bestehen. Der Spiegel kann aus polierten Aluminiumblech, verspiegelter Folie oder zum Beispiel auch metallkaschierten Karton hergestellt werden. Im Brennpunkt befindet sich oft eine Halterung für einen Topf. Um der Sonne folgen zu können, sind Spiegel und Halterung in zwei Achsen schwenkbar gelagert.

Da Solarkocher mit relativ geringem Materialaufwand hergestellt werden können und keinen Brennstoff verbrauchen werden sie als Lösung vieler Probleme, gerade in ärmeren Regionen der Welt, gesehen. Gerade in Regionen mit wenig sauberem Trinkwasser kann dieses mit einem Solarkocher entkeimt werden.

Das einfache Konzept dieser Kochstelle funktioniert natürlich auch in Europa, denn die Alternative zu den fossilen Brennstoffen ist; die Sonne ist überall kostenlos vorhanden.

Die sozialen Auswirkungen von Solarkochern in ärmeren Regionen werden vielfach unterschätzt. So entfällt der nicht unerhebliche Zeitaufwand für die Brennmaterialbeschaffung und die meist nur begrenzt vorhandenen Brennstoffe können anderweitig genutzt werden.

In Olympia wird jedes Jahr die Olympische Flamme in einem Hohlspiegel entfacht.

siehe auch: Solarofen

Vorteile

  • Der Baumbestand wird erhalten. Aufforstungsmaßnahmen verlaufen erfolgreicher, und Dünger (z.B. Kuhfladen, welche in Indien getrocknet als Brennmaterial dienen) muß nicht mehr verbrannt werden, sondern dient wieder der Landwirtschaft
  • Frauen und Kinder in Ländern mit Brennstoffmangel werden vom täglichen Holzsammeln entlastet
  • Es entstehen beim Kochen keine gesundheitsschädlicher Rauch.
  • Die Gesamttemperatur der Erdathmosphäre erhöht sich anders als beim Verbrennen von Brennstoffen nicht.
  • Im Vergleich mit dem Schüren eines konventionellen Herdfeuers sind die Rüstzeiten für die Inbetriebnahme des Solarkochers gering. Diese Arbeitszeit kann anders genutzt werden.
  • Kann in Selbsthilfewerkgruppen vor Ort hergestellt oder einfach Zusammengebaut werden. Das verbessert den Ausbildungsstand, schafft Arbeitsplätze und macht die Solarkocher für Einheimische bezahlbar. (Förderung meist im Rahmen der Entwicklungshilfe)
  • Lebensmittel durch Erhitzen und Luftabschluss zu konservieren.
  • Es werden die Lebensbedingungen in kleinen Dörfern auf dem Lande verbessert. Der Landflucht mit ihren verheerenden Folgen wir vorgebeugt.

Allgemeine Daten und Hinweise

100px|thumb|Solarkocher in Betrieb Ein Solarkocher mit Beispiel: 1200 mm Durchmesser erreicht ohne weiteres eine abgegebene Leistung von rund 600 bis 750 Watt. Bei guter Sonneneinstrahlung kochen drei Liter Wasser in 25 Minuten.

Mit einem Kocher können bis zu 20 Personen versorgt werden, wenn er unter Verwendung eines 12 Liter-Topfes betrieben wird. 100px|thumb|Sonnenstand - Diagramm Der Kocher arbeitet ab einer Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang. Aufgrund seiner hohen Leistung ist er sogar bei verhältnismäßig kurzer direkter Einstrahlung wirkungsvoll.

Einmal angekochtes Essen kann in einem Warmhaltekorb auch weitergaren. Zum Beispiel bei Reis. (Daher wird auch der Solarkocher oft in der Umgangssprache Reiskocher genannt)

Bei einer Brennweite unter 30 cm muß der Spiegel nur alle 15 bis 25 Minuten neu auf den Sonnestand ausgerichtet werden. Das Nachführen geschieht mit einfachen Handgriffen. Der Brennbereich liegt innerhalb des Spiegels somit wird Verbrennen und Blenden weitgehend vermieden. Zum bearbeiten (umrühren, befüllen etc. ) sollte der Reflektor jedoch immer so geschwenkt werden, daß der Behälter (Topf) sich auf der Schattenseite befindet. Das einfache Konzept dieser Kochstelle funktioniert natürlich auch in Europa, denn die Alternative zu den fossilen Brennstoffen, die Sonne ist überall kostenlos vorhanden.

Weblinks