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Solarflugzeug

Solarflugzeuge werden elektrisch über Solarzellen und Elektromotoren angetrieben. Da sie ihre Energie ausschließlich durch die Sonneneinstrahlung beziehen, benötigen sie keinen fossilen Treibstoff und verursachen somit keine Emissionen (Schadstoffausstoß).

Solarflugzeuge können vorzugsweise als sehr hoch fliegende Objekte eingesetzt werden, da die Sonneneinstrahlung in großen Höhen weniger durch die Erdatmosphäre gedämpft wird und keine Abschattung durch Wolken erfolgt.

Stattet man diese Flugzeuge mit einem Energiespeicher aus, der tagsüber einen Teil der Sonnenenergie speichert und ihn nachts für den Antrieb zur Verfügung stellt, können Solarflugzeuge theoretisch unbegrenzt, in der Praxis zumindest für Tage, Wochen, vielleicht sogar Monate in der Luft bleiben. Zurzeit wird ein Wasserstofferzeuger-Brennstoffzellensystem als Energiespeicher favorisiert.

Projekte

Gossamer Penguin

Ende der 1970er, basierte auf dem muskelkraftbetriebenen Flugzeug Gossamer Albatross

Solar Challenger

Erstflug: Ende 1980, Überquerung des Ärmelkanals mit einem Solarflugzeug am 07. Juli 1981

Pathfinder

Pathfinder wurde zu Beginn der 1980er Jahre für ein Geheimprogramm in den USA entwickelt. Nach einigen Flügen stellte man fest, das die Technik für tagelange solarbetriebene Flüge noch nicht weit genug fortgeschritten war. Daraufhin wurde Pathfinder eingemottet. 1993 wurde es von der Ballistic Missile Defence Organization wieder flugbereit gemacht und 1994 der NASA für ihr ERAST-Programm (Environmental Research Aircraft and Sensor Technology) überstellt, das die Entwicklung unbemannter Fluggeräte zum Ziel hatte.

Am 11. September 1995 wurde ein erster Weltrekord für solarbetriebene Flugzeuge aufgestellt, als in einem 12stündigen Flug eine Höhe von 15.240 m (50.000 ft) erreicht wurde. Am 7. Juli 1997 wurde dieser Rekord auf 21.802 m (71.530 ft) erhöht. Das war der Weltrekord für propellerbetriebene Flugzeuge und Solarflugzeuge. 1998 entstand aus Pathfinder der Pathfinder Plus.

Technische Daten:

  • Spannweite: 29.5 m
  • Länge: 3,6 m
  • Masse: 252 kg
  • Nutzlast: 45 kg
  • Geschwindigkeit: etwa 27-32 km/h (17-20 mph)
  • Nennleistung der solarzellen: 7,5 kW
  • Antrieb: 6 Elektromotoren mit je max. 1,5 kW
  • Hersteller: AeroVironment, Inc., Monrovia, Calif.

Pathfinder Plus


Centurion

Centurion stellt eine Weiterentwicklung des Pathfinder plus dar.
  • Spannweite 62,8 m (206 ft)
  • 14 Elektromotore
  • Solarzellen mit einer Leistung von bis zu 31 kW
  • Geschwindigkeit: ca. 27 - 33 km/h (15-18 kn)
  • Beginn des Baus: 10. Februar 1997
  • Erstflug 10. November 1998
Ab Januar 1999 wurde das Flugzeug zum Helios-Prototypen umgebaut.

Helios

Benannt nach dem gleichnamigen Sonnengott der griechischen Mythologie, ist ein von der NASA und der kalifornischen Firma AeroVironment entwickeltes unbemanntes Leichtflugzeug. Mit diesem Fluggerät gelang es am 13. August 2001 über Hawaii, den Höhenweltrekord für nichtraketengetriebene Flugzeuge zu brechen. Mit einer erreichten Höhe von 29.413 Metern wurde der fast 25 Jahre alte Rekord von 25.929 Metern eines SR-71 Blackbird-Spionageflugzeuges eingestellt. Diese Art von Fluggerät soll eine Alternative zu Satelliten darstellen oder auch für Forschungsaufgaben in sehr großen Höhen eingesetzt werden.

Die ersten Testflüge fanden im September 1999 mit Batteriebetrieb statt. Der spätere Rekordflug wurde ausschließlich durch Nutzung von Sonnenenergie durchgeführt. Allein der Aufstieg dauerte etwa 6 Stunden.

Das 580 kg schwere Fluggerät wurde von 14 Elektromotoren angetrieben. Die Spannweite betrug 75,3 Meter und war damit 15 m größer als bei einem Jumbo-Jet.

Auf der Flügeloberfläche waren fast 66.000 Hochleistungs-Solarzellen der Firma SunPower mit einem Wirkungsgrad von 22 Prozent montiert, die bei voller Sonneneinstrahlung 30 kW elektrischer Leistung zur Verfügung stellten. Der Preis der verwendeten Solarzellen lag bei knapp 9 Millionen Dollar. Die Fluggeschwindiggkeit betrug etwa 30 bis 50 km/h.

Helios stürzte am 29. Mai 2003 bei Hawaii in den Pazifik. Die Absturzursache wurde nicht bekanntgegeben.

Anmerkung: die Angaben in den Quellen zur Spannweite, erreichten Höhe und altem SR-71-Rekord sind teilweise widersprüchlich, liegen jedoch in der selben Größenordnung

Solair I

deutsches Solarflugzeugprojekt von 1980

Solair II

Solair II Nachfolger von Solair I ist ein deutsches Solarflugzeugprojekt, das im Jahre 1996 begann und zum Ziel hatte ein Solarflugzeug zu entwickeln und zu bauen, das einen höheren Gebrauchswert gegenüber dem Vorgänger besitzt. Dabei orientierte man sich am Segelflugzeugbau. Solair II besitzt ein V-Heckleitwerk, an dessen Flossenspitze je ein Propeller für Vortrieb sorgt. Das Flugzeug wurde in Halbschalen-Sandwichbauweise mit Wabenkernen gefertigt. Es ist mit aufgeladenen Akkus eigenstartfähig. Für den Geradeausflug werden 755 Watt Antriebsleistung benötigt.
  • Flugzeug
    • Spannweite: 20,00 m, Flügelfläche: 17,00 m² Rumpflänge: 6,12 m
    • Rüstmasse: 140 kg
    • Max. Flugmasse (MTOW): 230 kg
  • Solargenerator
    • Solarzellen-Typ: 13,44m² monokristalline Siliziumzellen
    • max. Wirkungsgrad: 17,3 %
    • max. Leistung (Strahlung 500 W/m²): 1163 W
  • Antrieb:
    • Zwei Permanent-Magnet Gleichstrommotor mit Druckpropeller (1,46 m Durchm.) im Leitwerk
    • Nennspannung: je 30 V (Motoren in Reihe geschaltet)
    • max. Leistung: 2 x 4500 W
    • nach einer Modifizierung wurden 2 x 4 kW-Motoren mit 2-Blatt-Faltpropellern (2m Durchm.) mit Blattverstellung eingesetzt
  • Batterien
    • Batterie-Typ: 54 Zellen in Reihe, 2-4 Akkupacks parallel, Nennspannung: 65 V
    • Kapazität: max 4 x 5,2 Ah = 20,8 Ah, Speicherbare Energie: max 1352 Wh

ICARE II

ICARE II ist ein deutsches Solarflugzeugprojekt aus dem Jahr 1996, dass ähnlich wie Solair II ein segelflugzeugartiges Solarflugzeug fertigte. Das Projekt lief an der Universität Stuttgart.

Solar Impulse

Die Solar Impulse des Schweizers Bertrand Piccard und der EPFL soll ca. 2009 als erstes Solarflugzeug eine komplette Weltumrundung schaffen.

Weblinks

Siehe auch